"Geschichte Digital" - Projektauftakt in Wippingen
Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung wurde in der Gemeinde Wippingen das Projekt „GeschichteDigital“ offiziell eröffnet. Als erste Kommune der Samtgemeinde Dörpen setzt Wippingen damit ein zukunftsweisendes Zeichen für eine moderne Erinnerungskultur. Das Ziel: Geschichte sichtbar, erfahrbar und vor allem zugänglich zu machen – für alle Generationen, digital, direkt und barrierefrei.
Im Mittelpunkt des Kooperationsprojekts der Servicestelle Ehrenamt der Samtgemeinde Dörpen und dem Heimatverein Wippingen steht die digitale Vermittlung lokaler Geschichte: An elf geschichtsträchtigen Orten in der Gemeinde wurden QR-Codes angebracht, die Passantinnen und Passanten mit dem Smartphone scannen können. Hinter den Codes verbergen sich informative Kurztexte und weiterführende Inhalte über historische Gebäude, Denkmäler und Orte von besonderer Bedeutung. Die Informationen sind aufbereitet für eine breite Zielgruppe – von geschichtlich Interessierten bis zu Touristinnen und Touristen, die den Ort neu entdecken möchten.
Eine weitere Besonderheit des Projekts ist, dass es nicht statisch, sondern lebendig und dynamisch ist. Konkret bedeutet dies, dass auch weitere Inhalte hinzugefügt und bestehende Inhalte weiterentwickelt und angepasst werden können.
„Dieses Projekt geht nicht nur neue Wege – es macht auch alte Wege wieder sichtbar“, sagte die Leiterin der Servicestelle Ehrenamt Simone Wagner in ihrer Eröffnungsrede. „Es verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Technik und Tradition – und macht Geschichte lebendig.“
Ein zentrales Element des Projekts war die enge Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Wippingen, der das Vorhaben mit großem Engagement unterstützt hat. Gemeinsam mit der Landjugend, dem Schützenverein, der Kirchengemeinde und dem Heimatmuseum recherchierten die Heimatfreunde historische Inhalte, verfassten Texte und brachten sich aktiv in die Gestaltung ein. Besonders hervorgehoben wurde der Einsatz des Heimatvereinsvorsitzenden Klaus Abeln und seines Teams.
Auch soziale Verantwortung spielte eine Rolle: Die Caritas-Werkstatt für behinderte Menschen in Dörpen fertigte die Stelen und Schilder, auf denen die QR-Codes angebracht sind. Die Auswahl dieser Einrichtung war bewusst und symbolisch – vor dem Hintergrund der Geschichte ein besonderes Zeichen der Inklusion und Anerkennung.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der örtlichen Schützenkapelle, die mit ihrer Darbietung für eine festliche und stimmungsvolle Atmosphäre sorgte.
„GeschichteDigital“ versteht sich nicht nur als lokales, auf Wippingen beschränktes Projekt, sondern auch als Einladung an andere Gemeinden und Heimatvereine der Samtgemeinde Dörpen, diesem Beispiel zu folgen. Die technischen Grundlagen und das Konzept stehen bereit – nun hofft man auf eine Weiterverbreitung der Idee.
„Kinder und Jugendliche erreichen wir über digitale Medien auf eine ganz neue Weise. Das ist moderne Heimatkunde, die begeistert, nicht belehrt“, betonte Simone Wagner. „Es ist ein Projekt, das verbindet – über Generationen hinweg.“
Am Ende der Veranstaltung wurde einmal mehr deutlich, wie sehr das Ehrenamt in der Gemeinde lebt. „Hier wird nicht gefragt, was getan werden muss – hier wird gefragt, was man noch tun kann“, so das Schlusswort von Wagner. Dieses Engagement sei das Fundament für eine lebendige, zukunftsorientierte Gemeinschaft.
Die elf Orte mit QR-Codes im Überblick:
- Friedshofstor/Gefallenendenkmal
- Gedenkstein/Emslandplan
- Heimatmuseum Wippingen
- Holländische Durchfahrtsmühle
- Kirche Wippingen
- Kükenheim – Jugendtreff
- Mühlenhof
- Ost- und West-Wippingen
- Pfarrer-Schniers-Haus
- Schule Wippingen
- Wippinger Thekla
Mit der Eröffnung von „GeschichteDigital“ hat die Samtgemeinde Dörpen einen Meilenstein in der lokalen Kulturarbeit gesetzt – und bewiesen, dass Erinnerung nicht nur Pflege der Vergangenheit ist, sondern auch Gestaltung der Zukunft.
Bürgermeister Martin Hempen (von links), Hubert Vinke und Helmut Kröger von der Caritas Werkstatt Dörpen, Heinz Schulte, Bürgermeister der Gemeinde Dörpen Manfred Gerdes, Leiterin der Servicestelle Ehrenamt Simone Wagner, Hermann-Josef Pieper, Bernhard und Hedwig Benker vom Heimatverein Heede und der Vorsitzende des Heimatvereins Wippingen Klaus Abeln freuten sich über eine gelungene Auftaktveranstaltung. (Foto: Jan Deters)
Am Heimathaus wurde eine Tafel mit der Übersicht aller bestehenden Orte, die mit einem QR-Code versehen wurden, angebracht. (Foto: Samtgemeinde Dörpen)
(Foto: Samtgemeinde Dörpen)
(Foto: Samtgemeinde Dörpen)
(Foto: Samtgemeinde Dörpen)
